Irgendwo in Wintertal steht die Ruine eines verbrannten Hauses, die einen Geist beherbergt, der sein Heim nur selten verlässt. Das liegt daran, dass er die Gesellschaft anderer Wesen nur bedingt zu schätzen weiß. Sicher auch daran, dass er sich von seiner Umgebung ein ganz eigenes Bild macht und die Ruine nicht als das wahrnimmt, was sie heute ist. Für ihn stellt sie noch immer dar, was sie einmal gewesen ist.
Kyran ist in erster Linie ein Gelehrter, dessen einziges Interesse im Gewinn von Wissen und dessen Vertiefung besteht. Besonders mit dem Gebiet der Schwarzmagie ist er vertraut, aber auch mit Flüchen, dem brechen von Flüchen und der Nekromantie hat er sich eingehend auseinander gesetzt.
Nicht weil er sich von einer dunklen Gottheit berufen fühlen würde – vermutlich ist er viel zu eitel und arrogant, um einem anderen Weg als dem von Thesos zu folgen.
Sein Motiv ist hintergründiger... oder auch um ein Vielfaches banaler: Einer muss es schließlich tun. Sich mit dem auseinander setzen, was andere scheuen.
Diejenigen, die es darauf absehen sich eine gute Verteidigung zurecht zu legen gegen die Schwarzen Künste sollten sie erst einmal verstehen. Diejenige, die Flüche brechen wollen, sollten erst einmal verstehen, was es braucht um zu verfluchen.
Wissen um des Wissens willen, das ist seine Devise.
Wissen ohne Furcht.
Durch sein Ableben wurden die Pläne des Magiers leider durchkreuzt und seine Wissenssuche hat eine vorläufige Unterbrechung erfahren.
Seine Erinnerungen an die Vorkommnisse sind recht verschwommen – doch wer erinnert schon gerne seinen eigenen Tod?
Zumal Kyran sich dessen in der ersten Zeit seiner „Wiederkehr“ nicht einmal bewusst gewesen zu sein scheint.
Sein Verhältnis zur wirklichen Welt kann bisher noch als etwas gestört betrachtet werden.
Eine Weile hat es gedauert bis Kyran seinen Zustand nicht mehr vehement vor sich selbst und anderen verleugnet, sich die Wirklichkeit nicht mehr nach seinem eigenen Wunschdenken zurecht biegt. Wirklichen Gefallen hat er an der Erkenntnis tot zu sein nicht finden können.
Die Begegnung mit einem der seltsameren Bewohner Wintertals, einem verstümmelten Elfen, der ohne Unterlass den Namen des Totenpriesters auf den Lippen trägt, endet in einer magischen Auseinandersetzung. Während der Elf Kyran mit einer Beschwörung zusetzen will, beschließt dieser, lieber den Beschwörer selbst auszuschalten als dessen Werk beikommen zu wollen.
Zwar ist sein Versuch, den Körper des Elfen zu besitzen, nicht von langer Dauer, erinnert den Toten aber an das Gefühl der Lebendigkeit und an das wirkliche Leben selbst. Kyrans Entschluss, einen Weg finden zu müssen, um ins Leben zurück zu kehren oder auch eines lebendigen Körpers habhaft zu werden, den er für sich beanspruchen kann kann, steht fest. Der Magier steigert sich verbissen in diese Idee.
Ausblick (bisher):
Alte Grösse!durch seinen Tod, so musste Kyran feststellen, hat er einen erheblichen Teil seiner Fähigkeiten eingebüßt. Diese will er zurück erlangen. Dummerweise fällt es ihm schwer einzuschätzen, was diese überhaupt alle gewesen sind – ein Knick für das große Ego von jemandem, der sich schon zu Lebzeiten über nichts anderes definiert hat.
Immerhin hat er schon eingesehen, dass er auf Dauer als Einzelkämpfer nicht weiterkommen wird.
Zurück ins Leben, Leben, Leben!und zwar mit einem lebendigen Körper

(
über-leben wäre aber auch schon mal ein guter Anfang)
Mehr Wissen!- Kyrans Studien sind zwanghaft. Sie sind seine Berufung, aber auch das, worüber er sich definiert.