Teil 3
"Lauf, Ise! Lauf! Und vergiss nicht was ich dir alles erzählt habe, sonst wirst du die Aufgabe nicht erfüllen können." Er zögerte kurz aber es war ihm bewusst, dass er weg musste. Er war der Träger und musste überleben, zumindest bis sein Schicksal sich erfüllen würde. Sein Großvater würde mit seinem Labi bleiben um ihm den Rücken freizuhalten. Er sah nur noch wie der alte Krieger seine riesige Axt schwang und sich den Tyras und Rex in den Dekardifeldern stellte. Doch sein Weg wurde von zwei Raps geblockt. Er wies Aze an ihm den Rücken zu decken und zog die Klinge seines Vaters aus der schwarzen Scheide und ein leichtes Glitzern entstand unter dem fahlen Mondschein. Er lief auf seine beiden Gegner zu und machte einen riesigen Satz in die Luft, nahm das Schwert dabei wie ein Speer in die Hand und schleuderte es dem ersten Rap entgegen und als er sich wieder dem Boden näherte zog er seinen Slayer und schmetterte damit den Schädel des zweiten Raps. Am Boden angekommen lief er sofort zu seiner Klinge und zog sie aus dem toten Leib heraus. "Großvater! Großvater!" rief er laut und stolz über das gelungene Manöver. Eine von vielen... Stunden, Tage, Wochen lang hatten sie geübt und alles hatte so geklappt wie sein Vater und Großvater es ihm beigebracht hatten. Als er seinen Großvater in der Dunkelheit wieder sehen konnte, konnte er erkennen, dass er nur noch mit einem Rex beschäftigt war und eilte zu ihm rüber, just fing die Erde an zu beben, der letzte Rex mit dem sein Großvater noch beschäftigt war, ließ plötzlich von ihm ab und einen Schrei los und wich zurück bis er einem Artgenossen begegnete&
Ein riesiger Rex stand vor ihnen. Er war gut 1 ½-mal so groß wie der Rex mit dem sein Großvater gekämpft hatte, ja sogar wie alle anderen Rex´, die sie jemals gesehen hatten. Mit einem Biss riss er dem kleineren Rex den Kopf ab und schleuderte den Haupt in die Dunkelheit. Sein Großvater stand voller entsetzen da, unfähig sich zu bewegen, während dessen versuchte sein Labi das Monster abzulenken, aber der Rex schlug ihn mit einem Hieb seines Schwanzes zu Boden und näherte sich unaufhaltsam seinem Großvater. Erst als er seinen Begleiter tot zu Boden fallen sah, schien der alte Krieger seine Fassung wieder gewonnen zu haben. Er schwang, einen Kampfschrei von sich gebend, seinen Axt um seinen Kopf und lief dem leibhaftigem Tod entgegen&
Der Himmel hatte sich verdunkelt und schwere, dunkle Wolken bedeckten die Felder, als der Bulkan mit den ersten Regentropfen von seinen Gedanken gerissen wurde. Er sah sich um und stellte fest, dass er sich in der Sichtweite der Taverne befand. Aze flatterte um seinen Kopf herum und schien ihn auf etwas aufmerksam machen zu wollen.
Auf ein Glühen&
Als sie sich der Taverne noch weiter genähert hatten, bemerkte der Krieger, dass sie wieder vollkommen aufgebaut war ja sogar besser aussah als früher. Seine Stirn legte sich in Falten. Wie konnte es sein? Er beschloss das Gebäude vom Hügel aus zu beobachten und nutzte die Zeit auch um sich und seinen Begleiter zu stärken. Es schien so, als wäre niemand da und er war unentschlossen ob er den Hügel runter gehen und nach dem Rechten schauen sollte. Doch als die Regentropfen immer dicker wurden, beschloss er sich auf den Weg zu machen um die Spur nicht zu verlieren. Komm mein Freund, hier haben wir nichts zu suchen und auch nichts zu finden! Wir müssen weiter.
Der Regen wurde mit jedem Schritt, das er tat heftiger und der Wind pfiff mit einer unerbitterten Kälte um sie herum. Der Boden war schon ganz matschig und es ließ sich nicht mehr flott vorwärts kommen. Der Krieger musste trotz allem schmunzeln als er an den Schlamm dachte. Seine Gedanken gingen zu seiner Jugend zurück. Wie sie im Schlamm kämpften auf dem Dorfplatz, wenn es geregnet hatte und es kaum möglich war mit den Schwertern und Äxten zu üben. Die jungen Bulkaninen, welche normalerweise bei den Waffenübungen mit den anderen trainierten, schauten den Schaukämpfen zu und flüsterten und kicherten untereinander. Im Gegensatz zu den Waffenübungen war es ihnen untersagt mit den Heranwachsenden zu ringen. Es war eher eine Regel des Anstandes als die Befürchtung, dass es dabei zu ernsthaften Verletzungen kommen könnte. Sie feuerten die jungen Krieger an, schrien und lachten...
Nur eine nicht& Raven& Raven mit dem Wind in den Haaren&
Sie stand immer aufrecht mit der Klinge in der Hand und den wehenden dunklen Haaren, welche sie sich nie zusammen band, noch nicht mal beim Kämpfen, bisschen abseits von den anderen kichernden und tratschenden Bulkaninen und beobachtete das Treiben mit kritischen Augen, welche wie eine frisch geschliffene Klinge blitzten und auch zu verletzen vermögen, und schien unbeeindruckt vom ganzen zu sein& Bis auf ein Lächeln um ihre Lippen...
+ Warum?
- Weil ich muss!
+ Ich will aber nicht, dass Du gehst...
- Ich muss aber... Es ist so wie es ist...
+ Warum?
- Es ist meine Aufgabe! Meine Bestimmung! Das weißt Du doch&
+ Und was ist mit mir?
Schweigen& ein vorwurfsvoller Blick&
- Wirst Du da sein, wenn ich wieder zurück komme?
+ Wirst Du wieder zurückkommen?
- Wenn es die Götter wollen...
+ Wenn es die Götter wollen...
Schweigen...
Er lief immer tiefer in die Felder hinein&
Unbemerkt der Stille, die ihn und seinen Begleiter erfasst hatte&
Ein Blitzen, ein Donner,
Der Boden zitterte unter seinen Füssen&
Ein markerschütternder Laut folgte dem Donner
_________________ ~+~ MORITURUS TE SALUTAT ~+~

~+~ KEIN VERTRAUEN! KEIN VERRAT! ~+~
Zuletzt geändert von ISEGRIM am Di 20. Dez 2005, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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